Vorsätze für 2011
Haben Sie sich auch für das Jahr 2011 einige Dinge vorgenommen, die Sie unbedingt endlich umsetzen möchten?
Ich habe mehrere große Projekte in Angriff genommen. Zwei davon sind wohl eher typisch:
- das Rauchen endlich komplett einstellen
- Fahrtenbuch führen
Für das erfolgreiche Umsetzen von Vorhaben, gibt es einige bewährte und schnell umsetzbare Tricks. Anhand meiner beiden Projekte möchte ich Ihnen die Hinweise erläutern.
Positiv formulieren
Formulieren Sie Vorhaben grundsätzlich positiv. Unser Unterbewusstsein kennt das Wort „nicht“ und „nein“ nicht – wenn Sie sagen „ich möchte nicht mehr rauchen“ nimmt Ihr Unterbewusstsein eher „ich möchte rauchen“ wahr. Das „nicht“ fällt unter den Tisch.
Da wir jede Unterstützung haben möchten, die wir kriegen können, sollten wir es uns selbst einfacher machen. Formulieren wir positiv: „Ich bin Nichtraucher, bekomme besser Luft, habe mehr Geld, rieche toll“.
Auch könnte ich sagen, dass ich endlich das „nervige Fahrtenbuch“ beachten sollte. Aber auch diese Formulierung ist nicht gerade positiv – ich suggeriere mir damit, dass das Fahrtenbuch ein nerviges Element meines Alltags ist. Obwohl objektiv gesehen das Fahrtenbuch wirklich umständlich geführt werden muss (wenn es Sie interessiert, lesen Sie mal die einschlägigen Urteile… da wird einem anders) – ebenfalls objektiv gesehen führt das Fahrtenbuch im Vergleich zur 1%-Regel zu einer erheblichen finanziellen Entlastung. Also geben wir uns auch hier Mühe: „ich führe das Fahrtenbuch, um jedes Jahr etwa X.000 EUR weniger zu versteuern“.
Erinnerungen platzieren
Wenn wir unser Vorhaben jetzt positiv und freundlich formuliert haben, müssen wir noch dafür sorgen, dass wir im Alltag nicht jeden guten Vorsatz unter den Tisch fallen lassen. Wir brauchen Erinnerungen – und wir müssen uns selbst ein wenig „überlisten“.
Beim Nichtrauchen ist das recht einfach: keine Kippen mehr im Haus, keine Feuerzeuge, keine Aschenbecher. Wir brauchen uns dann nicht daran erinnern, dass wir nicht mehr rauchen.
Beim Fahrtenbuch ist das schon etwas schwieriger. Ich lege es bei jedem Anhalten direkt auf das Armaturenbrett über das Lenkrad – da fällt es mir beim nächsten Einsteigen sofort auf. Beim Anhalten und Aussteigen ist eine gute Erinnerung schwieriger – ich lege das Fahrtenbuch um das Handy gewickelt in die Ablage auf der Fahrertürseite. So fällt es mir spätestens beim Aussteigen in die Hände – und ich trage das Ende der Fahrt ein.
In einem anderen Fall habe ich gelbe Postits von innen an die Haustür geklebt, um mich daran zu erinnern, dass ich mir am Abend vorher Brote für die Arbeit geschmiert habe und dass ich diese aus dem Kühlschrank holen muss. Für Abends („Brote für morgen machen“) habe ich ebenfalls so einen Zettel benutzt – direkt am Kühlschrank… und so weiter.
Nach etwa einem Monat brauchen Sie solche Krücken nicht mehr, dann haben Sie Gewohnheiten entwickelt.
Vorteile formulieren und abheften
Bei größeren Vorhaben, die gravierende Veränderungen mit sich bringen, können Sie für die Phasen vorsorgen, bei denen Sie schwächeln oder Ihren Entschluss in Frage stellen. Formulieren Sie Ihre Gründe (positiv und freundlich) und möglichst viele positive Dinge bei Erfolg und heften Sie diese Notizen in Ihr Zeitplanbuch.
So haben Sie bei Bedarf immer Zugang zu Ihren guten Gründen und den vielen positiven Effekten eines Erfolges.
Ich habe für mein Projekt „Nichtraucher“ etwas mehr als eine A5-Seite mit erfreulichen Nebeneffekten des Nichtrauchens angelegt. Darunter auch Tricks für den Fall, dass ich heftigere Entzugserscheinungen zeigen sollte.
Für das Projekt „Fahrtenbuch“ nutze ich diese Strategie nicht.
Belohnung festlegen
Manchen Menschen hilft es, wenn sie sich selbst eine bestimmte Belohnung in Aussicht stellen, wenn sie etwas bestimmtes erreicht haben. Wenn Sie ein solcher Mensch sein sollten, versuchen Sie das doch einfach mal. Nehmen Sie sich eine Sache erst einmal für eine Woche vor – und vereinbaren Sie mit sich selbst schriftlich eine bestimmte Belohnung. Das sollte etwas sein, dass dem Aufwand angemessen ist – wenn Sie eine Woche nicht rauchen, dann darf das durchaus ein Theaterbesuch sein… wenn Sie eine Woche das Fahrtenbuch führen, kaufen Sie sich ein Taschenbuch.
Mir persönlich hilft das nicht besonders. Ich suche bereits bei der Formulierung eines neuen Wunsches/Zieles nach genug positiven Ergebnissen, um mich dadurch zu motivieren. Sowohl beim Nichtrauchen als auch beim Führen des Fahrtenbuchs erwartet mich genug Belohnung.
Planen
Bei großen Projekten kann es nützlich und nötig sein, dass Sie das Projekt in viele kleine Teilschritte zerlegen, um so überhaupt erst einmal einen Anfang zu finden. Zum Thema planen finden Sie bei Orga-dich sicher noch viele hilfreiche Hinweise – hier nur ein kurzer Anriss:
Zerlegen Sie große Projekte in Teilschritte, die Sie jeweils an einem Tag erledigen können. Machen Sie das so lange, bis einer dieser Teilschritte für sich genommen umgesetzt werden kann – ohne weitere „Zerlegungsmöglichkeit“. Auf diese Weise haben Sie aus einem (abstrakten) Projekt etwas (konkret) Umsetzbares gemacht.
Kleine Schritte
Das Ergebnis einer Umstellung kann erschreckend sein: Das Vorhaben „Nichtraucher“ zu sein ist gleichbedeutend mit „nie wieder rauchen“. Diese Vorstellung kann schon mal etwas viel sein – sozusagen ein „Berg“, dessen Spitze im Nebel versinkt.
Deshalb kann es ein netter Trick sein (eigentlich eine Selbsttäuschung, die aber wirklich gut funktioniert!), dass Sie sich erst mal nur „einen einzigen Tag“ vornehmen. Sagen Sie sich so etwas wie „heute rauche ich nicht, morgen sehen wir dann weiter“. Auf diese Weise nehmen Sie dem Vorhaben die Endgültigkeit.
Noch mehr Tricks?
Haben Sie so Ihre Tricks? Möchten Sie diese mit mir und den anderen Lesern teilen?
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Danke für den Beitrag! Sehr informativ und spricht mir wirklich aus der Seele. Ich habe mir schon viel was vorgenommen, um mit dem Rauchen aufzuhören. Habe viele darüber gelesen, wie schädlich ist das. Alles erfolglos! Jetzt versuche ich meinen Vorhaben positiv formulieren.
Ich hoffe Sie packen das – auch ich scheitere gerade mit diesem Projekt immer und immer wieder… obwohl ich jedes Mal voller Hoffnung und Motivation herangehen. Nikotinabhängigkeit ist eine richtig fiese Sucht – eine halb körperliche und halb psychische.