Ziele – oder doch nicht?
Leo Babauta hat in einem viel beachteten Blogartikel vor längerer Zeit schon postuliert, dass wir bessere daran täten, wir würden uns überhaupt keine Ziele mehr vornehmen.
Was sind Ziele?
Im Selbstmanagement gehen wir klassischerweise davon aus, dass Ziele sozusagen „Wunschzustände“ darstellen: Das, was wir uns für einen Bereich in der Zukunft wünschen.
Diese Wunschzustände werden dann dazu verwendet – in dem wir daraus immer kleinere Teilwunschzustände ableiten – schrittweise (auf Tages- oder Wochenebene) diese Ziele umzusetzen. Wir übernehmen immer wieder Aufgaben deren Gesamtheit dann den Wunschzustand herbeiführen.
Problem im Umgang mit Zielen
Alleine aus der obigen Erklärung lassen sich bereits Schwierigkeiten ableiten, wenn wir mal einen Moment darüber nachdenken:
- ist es nicht unheimlich viel Arbeit immer diese kleinen Schritte zu definieren?
- verlieren wir nicht die Motivation im Laufe der Zeit, wenn der Wunschzustand erst in vielen Monaten erreicht werden kann?
- ist unser Alltag überhaupt dazu geeignet, dass wir konsequent auf ein Ziel hinarbeiten – können wir genug Willenskraft und Fokus aufbringen, dass wir im Trubel der Zeit nicht sowieso „keine Lust“ mehr haben?
Fehlende Ziele = Gute Idee?
Leo hat im Prinzip dieselben Probleme erkannt und daraus abgeleitet, dass es sich viel stressfreier Leben lässt, wenn wir kurzerhand die Ziele beiseite lassen und nur noch das tun, was uns wirklich Spaß & Freude macht.
Scheint für ihn zu funktionieren, er scheint genug eigenen Fokus zu haben, dass er sich nicht im Chaos verliert.
Aber ob das für jeden der ideale Weg ist, das zu erreichen, was man wirklich möchte – ich habe meine Zweifel.